Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Tanzrichtung.


Man unterscheidet folgende Tänze:

Platztänze:
hier bewegt man sich im Laufe des Tanzes immer um einen anfangs gewählten Ausgangspunkt, es gibt höchstens kleine Verlagerungen. Bei solchen Tänzen braucht man nur so viel Platz wie die jeweiligen Figuren benötigen (z.B. Rumba). Rücksicht auf andere Tanzpaare ist jedoch unbedingt nötig.

Fließende Tänze:
hier gibt es eine eindeutige Bewegungsrichtung im Raum. Damit alle Tanzpaare in die gleiche Richtung tanzen, wurde festgelegt, dass die Tanzrichtung immer entgegen dem Uhrzeigersinn am Rande der Tanzfläche verläuft (z.B. Wiener Walzer). Je nach Tanz ergibt sich dann ein langsamer oder ein schneller Umlauf. Die rundumlaufende Kurve heißt Tanzlinie. Sie verläuft aber nicht streng in einem bestimmten Abstand von der Wand, sondern passt sich flexibel an die räumlichen Gegebenheiten und natürlich an die anderen Tanzpaare an.

Sehr unangenehm ist es, wenn sich Paare nicht an diese Regel halten oder sogar zu der Musik eines Platztanzes einen fließenden Tanz tanzen. Dann sind Tanzunfälle und vor allem das Ärgernis der Tanzpaare vorprogrammiert. Schon mal einen Damenabsatz im Knöchel gehabt ?

Wer sorgt nun dafür, dass die Tanzrichtung eingehalten wird: als Führender natürlich der Herr!


Nun kann man einerseits einen Bezug zwischen der Richtung des Körpers (Brust/Rücken) als auch der Richtung der zu tanzenden Schritte zur Tanzrichtung herstellen. In der Regel wird nur ein Bezug zwischen den Tanzschritten und der Tanzrichtung hergestellt.

So läßt sich ein auf der Tanzlinie gezeichneter Kreis beginnend in Tanzrichtung in 8 gleiche Achtel teilen. Der Winkel zwischen zwei Richtungen beträgt jeweils 45° oder 1/8 (Kreisumfang). Die Richtungen lauten demnach (im Uhrzeigersinn genannt):
Somit läßt sich (absolut) angeben, in welche Richtung der nächste Tanzschritt erfolgen soll. Eine relative Angabe, in welche Richtung der nächste Schritt zu tanzen ist, bestünde in der Angabe der Differenz der momentanen Stellung und der Stellung nach dem nächsten Schritt. Dies wird in manchen Tanzbüchern gemacht, hat aber das Problem, dass man dann die getanzte Figur im Ganzen nicht angeben kann. Daher wird auf dieser Seite auf relative Angaben verzichtet.