Standardtänze wurden ursprünglich alle Gesellschaftstänze genannt.
Mittlerweile ist es ein Sammelbegriff für den Langsamen Walzer, Wiener Walzer,
Foxtrott, Quickstep, Tango und Slowfox.
Die vorgenannten Tänze, abgesehen vom Tango, werden auch als Schwungtänze
bezeichnet. Der Tango hingegen ist ein Schreittanz.
Standardtänze sind "Fließende Tänze" ("Bewegungstänze",
"Swingtänze"), bei denen die Tänzer sich je nach Tanz mehr
oder weniger schnell und raumgreifend und mit Schwung in Tanzrichtung
fortbewegen.
Tanzhaltung:
Typisches Merkmal der Standardtänze ist der Körperkontakt, mit dem die
Tanzpartner ohne oder nur mit kurzer Unterbrechung verbunden bleiben.
Der Körperkontakt in den Standardtänzen erfordert ein hohes Maß
an Balance, Haltung und wechselseitiger Führung. Bewegung, Balance und Haltung
sorgen dann für einen harmonischen Bewegungsfluss der Paare. Der Herr führt:
Er tanzt häufiger vorwärts und überblickt die Tanzfläche und
damit die Figurenfolge. Führen bedeutet, den Körper mit seinen stabilen
Kontaktflächen durch Verlagern des Körperschwerpunkts in der Vorwärtsbewegung
entschlossen einzusetzen. Auf die Aktion des Herrn folgen unmittelbar die Reaktion
der Dame und insgesamt eine harmonische abgestimmte Aktion des Paares. Wenn die
Dame in der Vorwärtsaktion ist, dann hat sie die Übersicht über
die Fläche und gibt nur Hinweise über den Freiraum vor ihnen; es führt
jedoch weiterhin der Herr.
Sehr aufrecht stehen, eine gedachte senkrechte Linie verläuft durch Kopf,
Schultermitte, Hüfte, Knie bis hinunter zum Fußballen (ausgenommen
Tango).
Standardtänze werden in geschlossener
Tanzhaltung getanzt. Bei den Schwungtänzen (Langsamer Walzer, Wiener
Walzer, Foxtrott, Quickstep und Slowfox) legt der Herr seine rechte Hand mit geschlossenen
Fingern auf den unteren Teil des linken Schulterblattes der Dame. Die linke Hand
der Dame wird auf dem rechten Oberarm des Herrn platziert. Die rechte Hand der
Dame liegt in der linken Hand des Herrn zwischen Daumen und Zeigefinger und wird
von den Fingern des Herren umfasst. Sie wird im Idealfall in Augenhöhe der
Dame (bzw. des kleineren Tanzpartners) gehalten und sollte auch bei erheblichen
Größenunterschieden die Scheitelhöhe der Dame nicht überschreiten.
Die Dame hält dabei ihre Arme selbst.
Die Tanzhaltung im Tango (Schreittanz) ist eine andere. Die gedachte senkrechte
Linie verläuft etwas weiter hinten durch den Körper und trifft auf die
Ferse.
Die Tanzpartner stehen in geschlossener Tanzhaltung jeweils nach links versetzt
zueinander, beim Tango durchaus etwas weiter. Dadurch können die Tanzpartner
Vorwärtsschritte immer zwischen die Beine des Tanzpartnes tanzen und nicht
auf die Füße (aua!).
Tanzführung:
Der Herr führt die Dame in erster Linie mit seinem Körper, d. h. mit
dem rechten Teil des Brustkorbs und dem Becken (im Tango meist bis hinunter zum
Knie). Die beiden Arme dienen dazu, der Dame einen Rahmen zu geben, sodass das
Paar eine bewegungstechnische Einheit wird. Die Führung wird nur in speziellen
Figuren mit den Händen bewirkt. Charakteristisch für die Standardtänze
ist auch, dass sich die Tänzer bei Figuren nie um ihre eigene, sondern immer
um eine gemeinsame Achse drehen.
Tanzschritte:
Sehr ausgeprägt bei den Standardtänzen (ausgenommen dem Tango) ist das
Heben und Senken des Körpers während der Schrittfolgen. Dies wird durch
die Kombination von Fersen- und Ballenschritten erreicht und verleiht dem Tanz
eine Luftigkeit und Leichtigkeit. Auch wenn das Heben und Senken erst einmal geübt
werden muss. Beim Tango hingegen sind die Tanzschritte kleiner und zeichnen sich
durch ein marschierendes Muster aus. Daher gibt es auch kein Heben und Senken
wie bei den anderen Standardtänzen.